
Perfekt unperfekt.
Wenn ein Architekt sein eigenes Haus entwirft, kann das mitunter ganz schön schräg ausgehen. Und das absolut gewollt. Oliver Spiekermann hat in der Altstadt von Warendorf im Münsterland ein Einfamilienhaus gebaut, das in jeder Hinsicht etwas Besonderes ist. Nur nicht rechtwinklig.
Mit bewusst schrägen Wänden, verschachtelten Kuben und versetzten Satteldächern nimmt Haus Quabbe Bezug auf die Bauweise der zum Teil jahrhundertealten Häuser der Umgebung und interpretiert sie neu.
Das Einfamilienhaus besteht aus einem stehenden Element – mit Schlafräumen in den Obergeschossen, Abstellräumen und Gästezimmer – und einem liegenden Element – Küche, Wohn- und Esszimmer. Diese Anordnung bricht mit traditionellen, kompakten Bauformen. Der 15 Meter lange liegende Kubus strahlt eine besondere Atmosphäre aus. Auskragungen, Panoramaverglasungen und die stehenden C-Elemente, prägen diesen Hauptwohnbereich. Das gesamte Gebäude ist nach hinten ausgerichtet, mit Blick auf die Ems, die nur wenige Meter hinter dem Haus vorbeifließt.
Welche Widerstände Architekt Spiekermann nicht nur bei den örtlichen Behörden überwinden musste und warum nur Kalksandstein ein solches Projekt möglich machte, verrät er in unserer Publikation „Architektur & Kalksandstein #6".
Fotos: Frank Vinken